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Die Humboldtbewegung und das Eibauer Museum

Die ab Mitte der 1850er Jahre entstehenden Humboldtvereine hatten es sich zum Ziel gesetzt, Volksbildungsarbeit im Sinne des Naturforschers Alexander von Humboldt zu betreiben. In einer Zeit ohne Radio und Fernsehen und nur geringer Schulbildung wurde das Angebot an naturwissenschaftlichen Vorträgen und Ausstellungen gern genutzt. So entstanden auch und gerade in der südlichen Oberlausitz viele museale Sammlungen. Sie bildeten den Grundstein für die Museumslandschaft unserer Oberlausitz.
Die Eibauer Sammlungen wurden ergänzt durch im Ausland lebende bzw. tätige Ortskinder, die als Leinwandhändler und Missionare unterwegs waren und ihre Reiseandenken und Mitbringsel dem Museum übergaben. Teile des einstigen Sammelsuriums beherbergt das im Dachgeschoss des Faktorenhofes untergebrachte Heimat- und Humboldtmuseum
Moosbild, Kirche Eibau um 1860 mit Blick zum Beckenberg

Zur Geschichte der Eibauer Kirche

Die im ländlichen Barock errichtete Eibauer Dorfkirche gilt als zweitgrößte Dorfkirche der Oberlausitz. Sie wurde nach vierjähriger Bauzeit 1707 geweiht. Die ortsansässigen Faktoren strebten nach Ruhm und Ansehen und verhalfen damit dem Dorf zu seinem schönen Gotteshaus. Eine Besonderheit weist die Geschichte der Kirchenmusik aus. Bereits 1765 wurde in der Gemeinde tüchtig musiziert. Die Instrumente wurden von wohlhabenden Einwohnern bereitgestellt. Die kleine Ausstellung zeigt einen Ausschnitt aus einem interessanten Kapitel der Ortsgeschichte.

Werbung um 1910

Das Brauwesen in der Oberlausitz

Seit 1810 wird in Eibau Bier gebraut. Eibau gehörte zu Ratsbesitz der Stadt Zittau. Die Zittauer Ratsherren bestimmten über die Ausübung des Handwerks außerhalb der Stadtmauern. Die Biergerechtsame legte fest, dass im Zittauer Ratsgebiet nur Zittauer Bier ausgeschenkt verden durfte. Nach dem Stadtbrand von 1757 blieben von den über 100 Zittauer Bierhöfen nur sechs erhalten. Die Nachfrage nach BIer konnte damit nicht mehr gedeckt werden weshalb es nach 1800 zur Lockerung besagter Vorschrift kam.

Besonderheiten der Ortsgeschichte

Obwohl sich die Geschichte der Städte und Dörfer unserer Oberlausitz in vielen Dingen gleicht, gibt es natürlich regionale Besondeheiten, die eine Beschäftigung mit der Ortsgeschichte interessant und attraktiv machen.So gab es Mitte des 19. Jahrhunderts im Ort eine Porzellanmanufaktur und eine Fabrik für die Herstellung von Bürotinte ("Tinten-Heinz"). Viele Jahrzehnte prägte das Schamottewerk am Lerchenberg das Ortsbild. Verschwunden sind die vier Hochsilos der 1968 in Betrieb genommenen Milchviehanlage.
Eibauer Porzellan,Kaffeegeschirr um 1860
Sonnenuhr mit Mittagsschuss

Fliegen am Hänschberg

Die Fliegerei am Kottmar gehört zu den interessantesten Kapiteln der Ortsgeschichte. Am 29. April 1933 erfolgte die Gründung der Fliegersportgruppe "Ebersbach-Neugersdorf". Im gleichen Jahr begann man mit dem Bau der Manfred-von-Richthoven-Halle am Hänschberg. Von dem einst regen Flugbetrieb zeugen nur noch die Grundplatten sowie ein eisernes Eingangstor, eingewachsen im Gestrüpp des Kottmarwaldes. Die Halle wurde 1945 niedergerissen. Flugbetrieb gab es in den 1950er und 1960er Jahren auf dem neuen Flugplatz, der nebst Halle durch die GST errichtet worden war. Die Fliegerei erlebte Anfang der 1990 Jahre noch einmal einen Höhepunkt, bevor durch unglückliche Umstände das "Aus" für den Eibauer Fluplatz kam. Zu den interessantesten Exponaten der Ausstellung zählt die Originalurkunde der Grundsteinlegung.

Die beweglichen böhmischen Weihnachtskrippen

Das Museum ist im Besitz zweier Weihnachtskrippen mit böhmischen Krippenfiguren. Bernhard Jentsch und Reinhold Herzog bauten Jahrzehnte an diesem kleinen Wunderwerken und bestückten sie mit Figuren aus dem Altvatergebirge. Dank der Geschichtlichkeit des Mechanikermeisters Jentsch bewegen sich die kleinen Figuren, angetrieben von je einem Elektromotor über Schüre, Riemenscheiben und Transmissionen und lassen die Augen kleiner und großer Museumsbesucher leuchten.
 
 
  • Kontakt: 
    Hauptstraße 214a
    OT Eibau
    02739 Kottmar
    Tel. 03586/­702051
    Fax 03586/­702057
  • Öffnungszeiten: 
    Di - Fr: 10 - 12 /­ 13 - 16.30 Uhr
    Sa/­So/­Feiertag: 13.00 - 17.00 Uhr
  • TOURISTINFO "Spreequellland" FAKTORENHOF EIBAUER HEIMATMUSEUM
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